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Jens, der Troll und die Hexe

Das Fjends-Herred ist voller Mythen und Sagen. Hier bekommst du in kurzen Zügen einige davon erzählt.

Der Räuber, Bandit und Volksheld Jens Langkniv versteckte sich im Winter Mitte des 17. Jahrhunderts in den Daugbjerg Kalkgruben. Er stammte aus sehr armen Verhältnissen, hieß eigentlich Jens Olesen, fand Arbeit in den Gruben und lernte die vielen Kilometer an Gängen kennen – etwas, das ihm half, als er vogelfrei wurde. Sein Vater, ein südländischer Waffenschmied, hatte ihm ein Messer geschmiedet. Wenn Jens damit auf die Jagd ging, befestigte er ein 8 Ellen langes Seil aus Pferdehaar daran. So konnte das Messer weit fliegen und er konnte es zurückziehen, wenn er danebenwarf. Wegen der großen Reichweite bekam er den Spitznamen Jens mit dem langen Messer (Jens Langkniv). Wilderei und eine Affäre mit der rothaarigen Frau des Pfarrers führten dazu, dass Jens bestraft werden sollte. Man versuchte, seine Mutter als Hexe zu verurteilen, doch auf dem Weg nach Viborg kehrten sie in die Sejbæk-Kro ein. Dort kam auch Jens vorbei, befreite seine Mutter und stach im Zorn den Vogt nieder. Danach floh er, und auf dem Weg nach Deutschland schloss er sich anderen Flüchtlingen an. Diese Gruppe, die „Krabberne“, zusammen mit Jens, wurde im Dreißigjährigen Krieg als Helden gefeiert, weil sie sich tapfer gegen deutsche Söldner wehrten. Nach dem Krieg aber wurde Jens wieder zum Räuber. Im Sommer lauerte er im Räuberdal zwischen Viborg und Holstebro, im Winter versteckte er sich in den Gruben. Er sorgte dafür, dass die Arbeiter dort unten nie hungern mussten – und im Gegenzug verrieten sie sein Versteck nicht. Jens endete sein Leben im Pfarrhof von Vridsted.

Jeppe Aakjær schrieb 1916 einen eindrucksvollen Roman über Jens Langkniv, den wir in den Hauptzügen auf unseren Führungen durch die Gruben verwenden.


Der Troll aus dem Dybdalskov

Der Troll aus dem Dybdalskov ist ein alter Troll, der seit Anbeginn dort lebt. Er pustet gegen die Bäume im Wald, damit die Vogelnester kühl bleiben, und hilft den kleinen und großen Tieren. 1791 half er einem Bauern, dessen Ochsengespann mit Pflug auf dem Feld stecken geblieben war. Plötzlich sprang er auf und rannte nach Daugbjerg, das in Flammen stand. Ein großer Brand hatte das Dorf getroffen, das zu jener Zeit größer war als Herning. Der Troll nahm einen Wagen vom Mühlenteich und löschte mit Wasser den ersten Hof. Nach vier Wagenladungen hatte er zwar diesen Hof gerettet, aber auch den Teich geleert – und so brannte der Rest des Dorfes nieder. Die Leute jagten ihn zurück in den Wald, und heute kannst du dort auf der Trollroute wandern und ihn sowie seine neun „lieben“ Kinder treffen. Sie tragen alle einen Buchstaben – kannst du das richtige Wort daraus bilden?


Die Hexe Lange Margrete

Die Hexe Lange Margrete war eine Zigeunerin (Tater), die sich in den Gruben verstecken durfte. Als Gegenleistung half sie den Arbeitern, ihre Krankheiten loszuwerden. Sie wurde der Hexerei beschuldigt, nachdem sie jungen schwangeren Frauen geholfen hatte, ihre Kinder abzutreiben. Deshalb wurde sie bis nach Ringkøbing verfolgt, wo man sie ergriff, nach Nørre Vosborg brachte und schließlich auf dem Scheiterhaufen verbrannte.

Als sie in den Gruben lebte, bat sie Jens Langkniv eines Tages, ihr einige Kräuter für ihren Lebenselixier zu holen. Dieser Elixier kann im Kiosk probiert und gekauft werden.