Loading...
Heute haben wir geöffnet von 10:00 - 16:00 Uhr - Siehe Öffnungszeiten

Die Geschichte

Die Daugbjerg Kalkgruben bestehen seit über 1000 Jahren und sind damit die älteste bekannte Kalkgrube Skandinaviens.

Am Anfang war nicht der Kalk selbst wichtig, sondern die großen Kalk- und Feuersteine, die man zum Bau von Fundamenten und Mauern alter Häuser nutzen wollte (in Daugbjerg kann man diese Bautechnik noch heute an mehreren alten Höfen und Gebäuden sehen).

Um das Jahr 1200 begannen italienische Mönche, Ziegel herzustellen, und man entdeckte das Rezept für Kalkmörtel. Plötzlich wurde es sehr rentabel, Kalk zu fördern, obwohl es sehr harte Arbeit war, denn man konnte ihn verkaufen und tatsächlich etwas Geld verdienen. Neben dem Baumaterial wurde Kalk auch zum Weißen von Häusern verwendet, und große Steine wurden weiterhin für den Bau benötigt.

Kinder ab 6 Jahren konnten in den Gruben arbeiten. Gemeinsam mit den Frauen mussten sie schwere Körbe oder Bretter, beladen mit Kalk (bis zu 15–20 kg auf einmal), tragen. In den Gängen der Gruben standen alle 40 Schritte Lichtquellen (Fackeln/Lampen). Oft bewegten sie sich im Dunkeln zwischen zwei Lichtquellen, lieferten ihren vollen Korb ab und gingen durch die Dunkelheit zurück, um die nächste Last zu holen.

Mit 12 Jahren wurden Jungen als Männer betrachtet und begannen zu hacken – zuerst mit Hammer und Meißel, bis man gute Kalkschichten fand, danach setzten die Männer Hacken ein und begannen, den Kalk herauszuschlagen.

Wenn der Kalk an die Oberfläche kam, musste er gebrannt werden, um die chemische Reaktion zu starten. Dies geschah entweder in großen Kalköfen oder in tiefen Gruben, in denen Holz und besonders Heidekraut die nötigen hohen Temperaturen lieferten.

In historischen Dokumenten aus der Gemeinde Daugbjerg gibt es keine Berichte über Todesfälle durch Einstürze in den Gruben, aber dafür starben Menschen zu Hause an Staub in den Lungen, erblindeten durch Kalkstaub oder waren körperlich völlig verschlissen.

Die Gemeinde Daugbjerg verfügt über 22 km Gänge, die früher miteinander verbunden waren, und diese Grube, die heute für die Öffentlichkeit zugänglich ist, ist die dritte der „Pfarrgruben“. Der Pfarrer hatte auch eine bei Daugbjerg Dås und eine direkt gegenüber dem Pfarrhof (heute die Werkstatt im Ort). Laut Überlieferungen konnte man einst unterirdisch von Daugbjerg Dås bis in den Dybdalskov gehen.

Laut Geologen wurden die Daugbjerg Kalkgruben nach Norden, Süden und Westen gegraben, während unsere großen Nachbarn in Mønsted Kalkgruben nach Nord-Süd und Ost gruben. Der kürzeste Abstand zwischen den beiden Grubensystemen soll 250 Meter betragen.

Bis 1872 wurde Kalk aus Daugbjerg über die Heerstraße verschickt, auf Märkten verkauft und lokal genutzt. Aber auch der Dom zu Ribe wurde mit Kalk aus Daugbjerg gebaut, mehrere große Herrenhäuser in Norddeutschland sowie der Kölner Dom wurden mit Kalk aus Daugbjerg errichtet und dekoriert.

1872 wurden die Daugbjerg Kalkgruben geschlossen, und die gesamte Produktion des guten mitteljütischen Kalks wurde nach Mønsted verlegt. Das Loch im Dybdalskov geriet in Vergessenheit, bis es 1921–22 von einigen Kindern der Familie Vestergaard wiederentdeckt wurde, als eines von ihnen beim Spielen und Pflücken von Walderdbeeren mit dem Fuß in ein großes Loch trat. Nachdem sie es freigelegt hatten, kam der Eingang zum Vorschein. Dieser wurde im Laufe der Jahre verstärkt und besucherfreundlicher gestaltet, aber schon damals konnte man gegen Bezahlung mit der Familie Vestergaard die Gruben besichtigen.

In den 1960er Jahren wechselte der Dybdalskov den Besitzer, und die Familie Hildsgaard übernahm. Bis Mitte der 1980er führten Georg und Johanne Hildsgaard den Ort gemeinsam mit dem Einheimischen Jesper Dahl. Danach übernahm der Sohn, der das Ganze auch verpachtete. Mehrere Pächter sowie die Familie Hildsgaard bauten den Ort weiter auf. Heute ist es Johannas Enkelin Anita Hildsgaard, die Eigentümerin ist, und Carsten Christensen, der Pächter.

Die Daugbjerg Kalkgruben entwickeln sich in eine Richtung, in der wir Schaukeln, Karussells und große Neonreklamen entfernt haben. Stattdessen möchten wir den Menschen ein authentisches Erlebnis bieten, bei dem die engen Stollen und der Hauch der Geschichte sowohl von Einzelpersonen, Familien als auch Gruppen gespürt werden können. Menschen aller Altersgruppen sollen hier eine gute Erfahrung machen, weshalb wir verschiedene Angebote haben, die sowohl Kinder als auch Erwachsene ansprechen.